Traditionsverband Panzeraufklärungsbataillon 4
Bus Verkehrsbetriebe Stadt Roding
Ablauf: Informationsfahrt Übungsplatz mit Lagerbereichen, ehemaligen Schiessbahnen und Übungsräumen. Eine Übersichtskarte ist bei Bedarf verfügbar über: http://www.museum.de/ohome.php?oid=72736&lan=d Die Anfahrt erfolgte mit dem Bus über Hohenfels zum Tor 1.
Dort erfolgte um 13.00 Uhr Empfang und Begrüßung mit einer Kurzeinweisung zum Ablauf und Organisation am Tor durch Herrn Norbert Wittl.
Nach erfolgter Personenkontrolle aller Teilnehmer und einer Außenkontrolle des Busses durch das Wachpersonal konnte in den Bereich des Übungsplatzes eingefahren werden. Richtung Nainhof passierten wir den Flugplatz mit seinen Einrichtungen,
die Housing Area mit Schule und Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder, das Hauptquartier sowie Einrichtungen für den zivilen Bedarf wie Krankenhaus, Geschäfte, Banken u. a.. Nach Osten fahrend passierten wir dann das Lager Pöllnricht mit Blick auf den ehemaligen Bereich des Zeltlagers Mehlhaube. Nahezu alle dort befindlichen früher durch die Bundeswehr genutzten Gebäude sind nach den Bedürfnissen der US-Armee renoviert worden und werden ausschließlich durch US-Einheiten genutzt. Nur der ehemalige Scheibenpark und das Kantinengebäude erinnern noch mit ihrem grauen Farbanstrich an frühere Zeiten Weiter führte uns die Fahrt über die Schmidmühlen-Road Richtung Osten vorbei an den Wüstungen Sichendorf, Kirchenödenhard zu einem größeren von mehreren im Platz für die Ausbildung genutzten Übungsdörfern. Grundstücke und Häuser sind in der Bauart den in den jeweiligen Einsatzländern typischen Gegebenheiten angepasst. Auch die Umgebung dieser Übungsdörfer mit Straßen- und Wegenetz wird möglichst der jeweiligen Realität des Einsatzlandes angepasst. Schon von Weitem stach bei der Anfahrt ein Minarett ins Auge.
Auf der Ortstafel zeigte dann schon der Name, dass man sich hier demnächst für einen anstehenden Einsatz im Kosovo vorbereiten wird. Das Minarett prägt deutlich diese Ortschaft.
die während der Übungsphasen durch zivile Statisten auflebt und Alltagsszenen zeigt, in denen die auszubildenden Soldaten in verschiedensten Szenarien rund um die Uhr sehr realistisch gefordert werden können. Dieser Ort bietet für spezielle Übungsvorhaben neben Tankstelle mit Werkstatt auch einen kleinen Bahnhof mit Gleis, Waggons und einem Tunnelausschnitt. Eine Bilderfolge soll dazu einige Eindrücke vermitteln.
In der Folge einige Ortsansichten eines Übungsdorfes
Praxiserprobte und –erfahrene Ausbilder sind dabei ständig mit modernster Technik wie Videoüberwachung in den Straßen wie auch in den Häusern vor Ort zur Kontrolle und Erfassung falscher Entscheidungen sowie Fehlverhalten der Übungstruppe. Beeindruckt über diese optimalen sehr realitätsnahen Ausbildungsmöglichkeiten ging die Fahrt dann Richtung Westen zunächst zur Orientierung/Einweisung mit Blick ins Gelände zu einem markantem Punkt; die ehem. Basis der ehem. Schiessbahn 14 T.
Kamerad Endreß, einer der letzten deutschen Soldaten, die in Hohenfels ihren Dienst leisteten und dann dort als Letzte „die Lichter der Bundeswehr“ ausmachten. Ihn zieht es immer wieder aus Nürnberg zu seinen alten Kameraden! Blick nach Westenvon der früheren Basis Richtung Wüstung Enslwang; früher Zielgebiete der SB 14 T heute Übungsräume mit kleinen Übungsdörfern Nach der Einweisung/Orientierung ging es weiter über Enslwang mit Durchfahrt der Wüstungen Schwend, Raversdorf und Judenheidenfeld mit Überquerung der Hohenburg-Road Richtung Lutzmannstein. Rechts und links auf der sehr gut ausgebauten Fahrbahn blieb der Blick ins Gelände, das uns im wesentlichen durch den häufigen Schiess- und Übungsbetrieb aus vergangenen Jahren noch sehr vertraut war. Wenige im Gelände verstreute und zusammengeschossene alte Hartziele weisen noch auf die frühere Nutzung als Schiessbahnen/Zielgebiete hin. Lutzmannstein, mit nächster Umgebung; So sah es noch 1976 aus; davon ist heute nichts mehr nach Beschuss, Zerfall und Bewuchs zu erkennen!
Unterhalb vom Lutzmannstein eines der letzten Hartziele aus Zeiten, wo hier Zielgebiet von Schiessbahnen war und „scharf“ geschossen wurde. Ein „Zeitzeuge“, der noch immer Vorbeikommende zum Halten und zum Erinnerungs- Foto veranlasst.
Der Rest eines M-47 aus der Nähe; er hat hier sicher einiges „einstecken“ müssen! Über der Rohrspitze Teilansicht auf Ausläufer des Schlossberges von Lutzmannstein
Zur Erinnerung mit den Ausläufern des Schlossberges von Lutzmannstein im Hintergrund ein markanter Ort im Platz. Er bot sich an für einen Halt mit guten Blick zur Orientierung nach Südwesten grobe Richtung Platzmitte. Ostwärts von Lutzmannstein mit Blick nach Nordwesten; die ehem. Zielgebiete der SB 22 T und die Wüstung Kittensee in der Senke vor den Anhöhen. Heute auf dem gut befahrbaren Strassen- und Wegenetz im Platz schnell und gefahrlos auch mit handelsüblichen Fahrzeugen erreichbar.
Ein weiterer M-47, der noch immer nach Nordwesten „sichert“; er sol vielen Übenden nicht nur als Ziel, sondern häufig wohl auch als letzte Orientierungshilfe/Hilfsziel gerade bei Nacht und dichtem Neben gedient haben. Denn Spähauftrag bei Nacht und schlechter Sicht quer durch den Platz, das hatte so seinen ganz besonderen Reiz. So mancher SpTrp soll dabei auch schon mal vom „rechten Weg“ abgekommen sein.Dieser markannte Ort wurde seitens der Organisatoren genutzt, alle Beteiligten mit einem „Husarentrunk“ an geschichtsträchtiger Stelle zu überraschen. Der Geburtstag von OTL a. D. D. Balve und Herrn Mößel gaben dazu Anlass, beiden mit einem Horrido Glück zu wünschen und mit ihnen anzustoßen.
Ein „Handstreich“, zur Überraschung!!
Einige kurze treffende Worte von der Organisation, die Überraschung gelungen und dann ein „Prosit und Horrido“ auf die Geburtstage!
Unser nächster Sprung führte uns dann über die Wüstung Pielenhofen zum Nachtfelsen, besser bekannt als OP 19! Einer der markanten und bei früheren Übungen immer im Mittelpunkt gestandener Geländeteil im Nordwestteil des Platzes. Kaum den Bus verlassen und den Boden unmittelbar auf dem OP 19 unter den Füßen wurden schnell mit Blick ins Gelände alte Erinnerungen, wie man wann, womit und unter welchen Bedingungen dort gefordert wurde, geweckt.
Links unten im Bild Reste der Basis des OP 19/Nachtfelsen. In der Bildmitte zugewachsen ehem. Pielenhofen. Zum Vergleich der OP 19 aus Sicht ehem. Pielenhofen in den achziger Jahren. Rechts und links von dem Turm befanden sich die ehem. FP 76-81! Einer der markanten und bei früheren Übungen immer im Mittelpunkt gestandener Geländeteil im Nordwestteil des Platzes. Kaum den Bus verlassen und den Boden unmittelbar auf dem OP 19 unter den Füßen wurden schnell mit Blick ins Gelände alte Erinnerungen, wie man wann, womit und unter welchen Bedingungen dort gefordert wurde, geweckt. Nach längerem Aufenthalt auf dem OP 19 traten wir die Rückfahrt über Lutzmannstein, Hohenburg Road und Albertshof Road Richtung Lager Albertshof an. In Albertshof herrschte wegen Ankunft neuer Übungstruppe aus USA reges Treiben. Das Lager bot bei unserer kleinen Tour einen guten und gepflegten Eindruck. Beeindruckend waren der Blick auf die Waschanlage für Panzerfahrzeuge mit den vermittelten Leistungsdaten und der Umweltfreundlichkeit. Dass in Hohenfels international geübt wird, sahen wir durch die Anwesenheit einer Einheit mit Gerät aus Moldawien.
Von Albertshof fuhren wir über die inzwischen geteerte Panzerringstraße Richtung Tor 5. Hier verließen wir über den Sicherheits-Checkpoint den Übungsplatz . Vor Tor 1 verabschiedeten wir uns von Herrn Wittl. OTL a. D. Balve dankte ihm mit Übergabe einer Erinnerungsgabe für die Organisation und die in allen Belangen kompetente Führung vor Ort. Herr Wittl wurde gebeten, unseren Dank auch an LTC Bloomberg, US-Standort-Kommandeur für die Genehmigung weiterzugeben. Da offensichtlich die vielen Eindrücke und Informationen bei erprobten Veteranen inzwischen Hungergefühle geweckt hatten, wurde auf der Rückfahrt noch ein Verpflegungshalt in Schmidtmühlen eingelegt. Fazit; was hat uns diese Informationsfahrt gebracht. Aus Hohenfels hat sich im Gegensatz zu früher zu einem Übungsplatz gewandelt, wo der Schwerpunkt auf eine einsatzorientierte Ausbildung liegt. Für diesen Zweck wurden früher genutzte Schießbahnen mit ihren Zielanlagen/-räumen abgebaut. Dort wurden nun einsatzorientierte Ausbildungs- und Übungseinrichtungen konzipiert, die sich den Bedingungen für das jeweilige Einsatzland weitgehend sehr realistisch anpassen lassen. Die Zeiten großer gepanzerter mechanisierten Angriffs- bzw. Verteidigungsoperationen gehören hier der Vergangenheit an. Früher nutzten grundsätzlich Einheiten aus den NATO-Ländern den Übungsplatz; heute üben neben NATO-Truppen auch Einheiten aus „befreundeten Staaten“ in Hohenfels; z. B wie o. a. aus Moldawien. Mit einem hohen Aufwand werden Flächen, die in Folge der früheren Nutzung als Schießbahnen / Zielgelände mit Munition / Munitionsteilen verseucht und so bislang nicht nutzbar waren, entmunitioniert. Das vorhandene Straßen- und Wegenetz befindet sich in einem guten Zustand und lässt unter normalen Witterungs- und Übungsbedingungen ein problemloses Befahren mit handelsüblichen Fahrzeugen zu! Neue Einsatzgrundsätze und die veränderten Ausbildungs-/Übungsvorhaben bedeuten weniger Belastungen für die Infrastruktur und vor allem die Natur des Platzes. Besonders auf den offenen Flächen der zahlreichen Täler, insbesondere um OP 19 und Lutzmannstein, die über Jahre bedingt durch die hohe Belastung durch Panzerfahrzeuge fast kaum noch eine durchgehende Grasnarbe hatten, zeigen sich jetzt deutlich sichtbar die erfolgreichen Rekultivierungsmaßnahmen mit zuwachsenden Grasflächen. Zudem holt sich die Natur selbst , da, wo man ihr die Freiheit lässt, wieder Stück für Stück zurück, was ihr Eigen war / ist. Ruinen, wie in der Wüstung Pielenhofen und Lutzmannstein sind überwachsen und in ihrem Ursprung mit dem Auge aus der Ferne nicht mehr zu erkennen. Weiterhin zeigt sich offensichtlich auch die US-Armee sehr engagiert, die Ökologie auf dem Übungsplatz durch entsprechende Maßnahmen / Investitionen zu fördern und zu schützen. Der Platz zeichnet sich durch einen angemessenen gesunden Wildbestand aus. Beispielhaft boten sich während der Fahrt durch den Platz, einige Möglichkeiten, wo sich Rot- und Schwarzwild zum Teil auf der offenen Fläche beim Fressen zeigte. Herr Wittl, selbst passionierter Jagdberechtigter auf dem Platz, gab Interessierten noch weitere Informationen. Diese insgesamt positiven Eindrücke / Veränderungen sollten wir uns einprägen. Ein nächster Besuch des Übungsplatzes ggf. mit anderer Zielsetzung ggf. auch in einer anderen Jahreszeit aufgrund der jetzt gewonnen aktuellen Eindrücke erscheint überlegenswert, bei Interesse, mit zeitlichem Abstand für 2009. |